Donnerstag, 24.05.2018
Unser heutiges Reiseziel war das Städtchen Knysna, wo die berühmte Garden Route beginnt. Dazu fuhren wir aus dem Addo Elephant Park heraus und zurück über die R342 und R335 Richtung Port Elizabeth. Die Großstadt umfuhren wir, indem wir vorher rechts auf die R334 Richtung Uitenhage abbogen. Dort folgten wir weiter der R334 und kamen über ein letztes kleines Stück auf der R102 wieder auf die N2. Dieser folgten wir über viele Kilometer bis wir über die Storm River Bridge fuhren. Gleich dahinter auf der rechten Seite ist eine große Tank-/Raststelle an der man parken und zu Fuß zur Brücke gehen kann. Es war überaus spannend auf der an beiden Seiten über die Brücke führenden schmalen Fußgänger Gangway neben der Straße bis zur Mitte der Brücke zu laufen. Nicht nur dass die Brücke über einen extrem tiefen Canyon des Storms River führt und einem die Höhe schon ein mulmiges Bauchgefühl verschafft. Hinzu kommt, dass die Brücke bei jedem über sie rauschenden LKW extrem ins Schwanken kommt. Wir sind ehrlich, lange blieben wir nicht in der Mitte der Brücke stehen, sondern sahen zu schleunigst wieder herunter zu kommen. Ein Weg führt auch unter der Brücke hindurch, so dass man sich die Konstruktion auch von unten aus der Nähe betrachten kann.
Nur ein kleines Stück weiter folgt die Abfahrt zum Storms River Mouth, wo der Fluss ins Meer mündet. An der selbstverständlich vorhandenen Zahlstelle fiel uns fast die Kinnlade herunter, als der nette Herr den Preis von 108 ZAR pro Person ausrief. Er war die Reaktion der geschockten Touristen wohl schon gewohnt, denn er fragte sogleich nach, ob wir bezahlen oder umdrehen wollten. Ja schöner Mist, dachten wir, und zückten das Geld. Schließlich waren wir nur einmal hier und die Berichte über die kleine Wanderung zu den Hängebrücken über der Mündung des Storms River waren schon verlockend. So fuhren wir also weiter und kamen alsbald an die Küste, die schon hier unglaublich schön und wild war. Wir hatten zudem tolles Wetter erwischt und freuten uns schon darauf die Beine ein wenig zu vertreten. Wir kamen auch an den kleinen Bungalows vorbei die man hier mieten kann. Ebenso gab es einen großen Campingplatz, der zu dieser Jahreszeit aber leer stand. Im Sommer soll hier die Hölle los sein und ohne lange Vorreservierung kaum eine Chance bestehen einen Platz zu bekommen. Am Ende der Straße parkten wir unseren Wagen und machten uns auf den Weg. Der führt zuerst um die kleine wunderschöne Bucht herum, um dann über Treppen und Wege immer weiter anzusteigen. Immer wieder gab es Lücken in der ansonsten sehr üppigen und dichten Vegetation, so dass wir viele tolle Blicke auf das Meer und die Küste erhaschen konnten. Nach etwa 20 Minuten kamen wir hoch über den beiden Hängebrücken über den Storm River heraus. Nach unten ging es über steile Treppen. Wir gingen zunächst linker Hand am Hang entlang und sahen unten eine größere Zahl an Kajaks liegen, die man für Ausflüge in den Canyon mieten konnte. Auf dem Rückweg kam uns später eine größere Gruppe, alle mit Paddeln bewaffnet, entgegen. Wir gingen den Weg zurück und ganz nach unten zur großen Hängebrücke. Der Ausblick auf die Mündung in Richtung offenes Meer ist atemberaubend. Der Gang über die Hängebrücke machte Spaß und bot viele Fotooptionen. Auf der anderen Seite erreicht man eine kleine Bucht, die mit großen Steinen übersät ist. Ein schöner Platz für ein Picknick, wenn man sich denn eins mitgebracht hat. Oder natürlich auch, um einfach nur dazusitzen und auf das Meer hinauszuschauen. Wir gingen wieder zurück und links über die zweite Hängebrücke. Diese kleine zweiteilige Brücke verläuft entlang der Küste. An dessen Ende gehen Treppen wieder steil nach oben. Ist man fit sind diese kein Problem. Oben trifft man dann wieder auf den Hauptweg und geht zurück in Richtung Parkplatz. Im Sommer lohnt es sich sicher hier auch noch den einen oder anderen Tag länger zu verweilen, denn es gibt einige lohnenswerte Wanderungen entlang der Küste und zu einem Wasserfall. Zurück zum hohen Eintrittspreis. Nachdem wir ihn gesehen hatten wollen wir den Ort nicht missen. Die Wege sind toll angelegt und gesichert. Die Instandhaltung der Brücken verursacht sicher auch einiges an Kosten, so dass der hohe Eintrittspreis gerechtfertigt ist.
Zurück auf der N2 fuhren wir weiter und hatten eigentlich vor gehabt auf die R102 in Richtung Bloukrans Pass abzufahren. Mit Schrecken stellten wir jedoch fest, dass die Passstraße gesperrt war. Da blieb uns nichts anderes übrig, als weiter auf der N2 zu bleiben. Das führte uns aber immerhin über die Bloukrans Brücke, der mit 216m höchsten Brücke Afrikas. Von ihr können Wagemutige den laut Werbung höchsten Bungee Sprung der Welt absolvieren. Kurz danach folgte gleich nach der Mautstation die Abfahrt in Richtung Natures Valley. Vorsicht, die Ausfahrt ist wirklich direkt nach der Zahlstation und kann leicht verpasst werden. Die R102 schlängelt sich nach Passieren eines Aussichtpunktes ins Tal, über eine idyllisch gelegene Brücke bis um Ort Natures Valley. Direkt am Ortseingang fuhren wir links bis vor zur Natures Valley Lagoon. Ein schöner Ort direkt an der Lagune und mit der Möglichkeit einen Spaziergang über die Sandzunge bis nach vorne zum Meer zu machen. Von hier zurück fuhren wir die Hauptstraße durch das Natures Valley weiter und erreichten später wieder die N2. Die führt vorbei an Plettenberg Bay bis nach Knysna. Das Städtchen liegt an einer großen Lagune. Gleich am Ortseingang fuhren wir links in den George-Rex-Drive, der einen bis ganz ans Ende zum East Head brachte, einen hohen Felsen an der Mündung zum offenen Meer. Vom Parkplatz geht ein Weg zu einem Viewpoint, den wir auf Grund regnerischen Wetters ausließen. So fuhren wir zurück und durch den Ort, an dessen Ausfahrt unsere heutige Unterkunft, das Hyde Away Guest House liegt. Wir wurden von unserer Gastgeberin herzlich empfangen und bezogen unser tolles Zimmer mit Blick auf die Lagune. Zudem erhielten wir auf Nachfrage den Tipp heute Abend ins Anchorage Restaurant essen zu gehen. Gesagt getan. Wir wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Das Fischrestaurant war einfach spitze und wir hatten einen unglaublich guten und coolen Kellner. Der erklärte uns alles zu den Unterschieden zwischen gezüchteten und wilden Austern und veranlasste zumindest Ulli je zwei davon zu kosten. Ihr hat es jedenfalls sehr geschmeckt. Genauso wie die Sea-Food-Platte, die wir uns bestellt hatten. Köstlich und unbedingt empfehlenswert.
Heute gesichtete Tiere u.a.:
Buschbock, Hagedasch-Ibis, Graufischer.
Freitag, 25.05.2018
Wir verließen Knysna nach einem leckeren Frühstück der sehr netten Gastgeber schon wieder und fuhren auf die N2 Richtung Westen. Wenig später überquert die N2 den Knysna River. Direkt nach der Brücke bogen wir rechts ab und gleich wieder rechts und wieder unter der N2 hindurch. Die Straße führt hinauf am Wohngebiet Belvedere Estate vorbei zum Margaret´s Viewpoint, von wo man einen tollen Ausblick über die gesamte Lagune und das Städtchen Knysna hat. Zurück auf der N2 fuhren wir an einigen kleinen Seen vorbei. Anstatt der Strecke über die N2 könnte man auch die Seven Passes Road von Knysna bis George nehmen, doch dafür hatten wir für diese Mal keine Zeit. George ließen wir rechts liegen (selbst unsere Vermieter in Knysna meinten, dort gäbe es wirklich nichts Interessantes zu sehen) und fuhren weiter auf der N2 und auch an Mossel Bay vorbei bis Heidelberg. Kurz nach diesem Städtchen zweigt die R322 nach Süden ab. Sie ist ein schmales Sträßchen und ganz offenbar nicht allzu viel befahren. Zumindest nicht zu dieser Jahreszeit. In unser heutiges Ziel, den Fischerort Witsand verirren sich vermutlich auch im Sommer nicht allzu viele Touristen. Wir haben ihn uns ausgesucht, um einfach mal ein wenig die Seele baumeln zu lassen. Wir fuhren vorbei an großen Feldern, Schafsherden und eine ganzen Pulk Strauße. Leider bewölkte es sich immer mehr und der Himmel wurde grau. In Witsand angekommen fanden wir schnell unsere heutige Unterkunft das Whale Watchers Inn fast direkt am Strand. Wir checkten ein und machten uns anschließend bereit für einen Spaziergang auf die große von Sanddünen bedeckte Landzunge, die in die Mündung des Bree River hineinragte. Auf dem Weg dorthin sahen wir einige Einheimische beim Fischen am Strand. Am Zugang zur Landzunge liegt das The Anchorage Beach Restaurant & Bar, wo wir heute Abend essen gehen wollten. Wir fragten zum Glück nach den Öffnungszeiten am Abend und bekamen gesagt, dass heute Abend geschlossen bleibt, da aktuell zu wenige Gäste da waren. Na gut, wir würden schon noch was anderes finden. Wir liefen also am Strand entlang in Richtung Bree River und schon kurze Zeit später kam, was kommen musste. Es begann zu regnen, was das Vergnügen hier entlang zu schlendern deutlich verringerte, zumal es auch recht frisch geworden war. Trotzdem gingen wir noch bis fast nach ganz vorne an die Spitze der Landzunge, um dann zurückzukehren in die Unterkunft und erst einmal heiß zu duschen. Unsere Gastgeberin regte sich furchtbar auf, als sie von der Schließung des The Anchorage Restaurants heute Abend hörte. Sie meinte die machen auf und zu wann es ihnen passt, was nicht gerade touristenfreundlich ist. Dafür empfahl sie uns das Pili Pili Restaurant mitten im Ort. Einziger Nachteil war, dass wir dorthin mit dem Auto fahren mussten. Aber es war nicht weit. Im Pili Pili war durchaus was los, da es zum Breede River Resort & Fishing Lodge gehörte. Wir aßen sehr gut und hatten eine überaus nette Dame als Bedienung, so dass wir gar nicht mehr traurig über die Schließung des The Anchorage waren.
Heute gesichtete Tiere u.a.:
Schafe, Strauße.
Samstag, 26.05.2018
Einer der Gründe warum wir uns ausgerechnet Witsand als Zwischenstation ausgesucht hatten war neben der tollen Lage des Ortes an der Mündung des Bree River, dass wir am nächsten Tag am De Hoop Nature Reserve vorbeikommen würden, welches die meisten Touristen wohl auslassen. Wir fuhren heute recht früh los und der Himmel war in Witsand blau. An der großen Kreuzung im Ort, wo wir gestern aus Richtung der R322 angekommen waren, fuhren wir jetzt geradeaus weiter und blieben auf der R324. Die wurde nach wenigen Metern zu einer Naturpiste, die stellenweise durch den Regen des Vortages recht weich war. Kurz darauf wurden wir regelrecht vom Morgennebel verschlungen, der hier über dem Land lag. Eine gespenstische, aber sehr schöne Atmosphäre. Wir fuhren an etlichen landwirtschaftlichen Betrieben, Kuhherden und Pferdekoppeln vorbei. Die Orientierung im Nebel war gar nicht so einfach, denn es folgte die eine oder andere Weggabelung. Letztlich gelangten wir an einen Abzweig nach Malgas, einem Ort am Bree River, wo wir den Fluss auf einer kleinen Fähre überqueren mussten. Das war sehr abenteuerlich. Als wir ankamen, lag die Fähre auf der anderen Uferseite. Sie war sehr klein, das heißt maximal zwei Autos, vielleicht drei, würden auf sie draufpassen. Zunächst tat sich nichts, ehe sich dann drei Menschen in Bewegung setzten als sie uns sahen. Die Fähre wird tatsächlich noch mit Manneskraft bewegt. Dazu haben die Jungs eine Art Geschirr umhängen, an dem eine Metallkette baumelt. Diese Metallkette schnallen sie mit einer geschickten Bewegung um das Führungsseil und laufen dann los, wodurch sich die Fähre zunächst nur sehr langsam, später aber immer schneller bewegt. Am Ende angekommen schnallen sie sich wieder los, gehen zum Anfang zurück und haken sich wieder ein. Echt cool. Als die Jungs bei uns angekommen waren, fuhren wir auf die Fähre, oder besser gesagt war es nicht viel mehr als ein Floß. Anfangs etwas unsicher, forderten uns die beiden netten Jungs auf ruhig auszusteigen und Fotos und Filme zu drehen, was wir natürlich machten, da die paar Meter Überfahrt über den Fluss auf Grund der beschriebenen Fortbewegungsart durchaus seine Zeit brauchten.
Drüben angekommen löhnten wir unsere Überfahrt und gaben selbstverständlich ein gutes Trinkgeld. Anschließend verließen wir den kleinen Ort Malgas und fuhren kurz danach links ab in Richtung des De Hoop Nature Reserve. Jetzt verschwand der Nebel plötzlich so schnell wie er am Morgen gekommen war und machte einem strahlend blauen Himmel Platz. Einzelne Nebelschwaden hingen aber trotzdem noch in der Landschaft und verliehen den einsamen Farmhäuschen in der kargen Weite einen mystischen und geheimnisvollen Touch. Bald darauf kamen wir zum Abzweig ins Nature Reserve. Unsere Gastgeberin machte uns noch darauf aufmerksam, dass nur ein winziges Schild auf die Abzweigung hinweisen würde. So klein war es aber gar nicht und eigentlich kann man es auch nicht verfehlen. Die Piste wurde hier deutlich rauer und schon bald kam uns eine ganze Horde Paviane auf dem Weg entgegen. Der Weg zieht sich ein wenig, viel bergauf, bis wir an der Eingangspforte des Nature Reserve ankamen. Wir bezahlten unseren Eintritt als Day Visitor, es gibt hier nämlich auch Unterkünfte und einen Campingplatz, und fuhren ein Stück weiter. Schon bald hatten wir von weit oben einen wunderbaren Ausblick auf die Küste und die davor aufgereihten bewachsenen Sanddünen. Im Gegensatz zum Wetlands Nationalpark, dessen Sanddünen komplett zugewachsen waren, schaute hier immer wieder der Sand durch die Vegetation. Ein schönes Bild. Unten im Tal sichteten wir plötzlich etwas weiter neben der Straße erste Buntböcke. Diese sehr seltene Antilopenart ist hier im De Hoop recht häufig anzutreffen. Ihren Namen tragen sie übrigens völlig zu Recht. Ein paar Strauße lagen und standen am Wegesrand und wir fuhren zum Parkplatz des Koppie Alleen Beach. Dort parkten wir unseren Wagen und liefen den kleinen Weg und danach die schön angelegten Holzplanken bis zum Strand. Von dort könnte man kilometerweit an der Küste entlangwandern, wenn man einen ganzen Tag hier eingeplant hatte. Wir gingen hingegen nur bis zur nächsten traumhaften Bucht und genossen dort die unglaubliche Stimmung. Ein wahrlich schöner und ruhiger Ort, der selbst in der Hochsaison nicht überlaufen sein dürfte.
Auf dem Rückweg sahen wir noch einige weitere Buntböcke, ehe wir das Reserve wieder verließen. Zurück auf der Hauptschotterpiste fuhren wir links weiter in Richtung des Städtchens Bredasdorp. Vorher stößt die Nebenstrecke wieder auf die asphaltierte R319, die uns mitten hinein in den Ort führte. Wir folgten weiter der R319, die uns in Richtung Süden dem Cap Agulhas näherbrachte, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Erst erreichten wir jedoch den Ort Struis Bay, der anschließend fast nahtlos in den Ort Cap Agulhas übergeht. Schon aus der Ferne konnten wir das Cap Agulhas Lighthouse sehen. Dort beginnt der Agulhas Nationalpark. Und, wir konnten es kaum glauben, wir mussten diesmal keinen Eintritt zahlen! Wir waren etwas verunsichert und schauten uns mehrfach um, doch es kam keiner. Wir fuhren ein kleines Stück weiter auf einen Parkplatz, der aus recht großen runden Steinen bestand, über die man sich fahren trauen musste, um den Wagen abzustellen. Von dort gibt es einen befestigten Weg rund um das Cap, der auch an einem Gedenkstein vorbeiführt. Hier lassen sich natürlich alle Besucher, so auch wir, fotografieren und ein „Can you take a picture“, war überall zu hören. Die Küste hier ist wunderschön, mit großen farbigen Felsen übersät. Zudem herrschte sonniges Wetter, was die gesamte Szenerie in tollem Licht präsentierte. Auf dem Rückweg machten wir noch kurz am in ägyptischem Stil erbauten Leuchtturm Halt und schauten ihn uns aus der Nähe an.
Kurz nach Struis Bay biegt nach links eine erdige Piste ab, die direkt zur R43 quert. Das spart eine Menge Zeit, denn sonst hätten wir zurück bis Bredasdorp fahren müssen, was ein sehr großer Umweg gewesen wäre. Die Strecke war sehr gut zu befahren und führte durch tolle Landschaft und wieder an etlichen Farmen vorbei. Einzig bei sehr regnerischem Wetter könnte die lehmige Fahrbahn problematisch werden. An der Abzweigung fuhren wir nach links auf die R43, auf der wir dann lange Zeit blieben. Sie führte uns bis nach Gaansbai und DeKelders, wo wir unsere nächste Unterkunft gebucht hatten. Gaansbai ist zwar der Hauptort, mit Restaurants und Supermärkten, aber er ist direkt mit dem kleineren DeKelders verbunden, wo sich vornehmlich Wohn- und Gästehäuser befinden. Wir hatten schon die Tage zuvor Kontakt mit unserer Vermieterin, die bei der Ankunft nicht da sein konnte. Doch wir wussten wo der Schlüssel für unser Appartement deponiert sein würde und bezogen unser Appartement im Amazing Grace Guest House kurz danach. Wir entschlossen uns heute auf Grund des stattfindenden Champions League Finals zwischen Real Madrid und Jürgen Klopps FC Liverpool zu Hause zu essen und fuhren daher nur noch einmal kurz nach Gaansbai zurück, um im Supermarkt einzukaufen. Es gab unter anderem an einer Heißen Theke alles was das Herz begehrte und wir kauften lecker ein. Unsere Vermieter hatten uns erlaubt ihre Terrasse ein Stockwerk höher zu benutzen, von der wir einen offenen Blick auf die Walbucht hatten. Leider waren wir noch etwas zu früh im Jahr da, die Wale kommen immer erst ab etwa Anfang Juni, doch wir hatten insgeheim gehofft, dass sich zumindest der eine oder andere Wal in der Zeit irrt und einfach schon ein paar Tage früher ankommt. Leider war dem nicht so. Wir sahen aber immerhin einige Delfine umhertollen. Der Sonnenuntergang über dem Meer war atemberaubend schön und wir konnten ihn bequem in unseren Liegestühlen bei einem kühlen Bierchen genießen. Was will man mehr.
Heute gesichtete Tiere u.a.:
Buntbock, Pavian, Klippschliefer, Strauß, Austernfischer, Küstenseeschwalbe.
Sonntag, 27.05.2018
Heute Morgen erst lernten wir unsere überaus freundlichen Gastgeber Linda und Deon und deren herzige Hausangestellte kennen. Wir bekamen am großen Esstisch auf der Terrasse ein tolles Frühstück serviert und plauderten ein wenig. Deon ist der Priester des Ortes und musste daher schon bald los, um die heutige Sonntagsmesse zu halten. Linda folgte ihm kurze Zeit später. Wir genossen die Aussicht auf die Bucht in der Morgenstimmung und das sehr leckere Frühstück noch eine Weile. Anschließend luden wir das Gepäck ins Auto und fuhren los, unserem heutigen Tagesziel entgegen, Stellenbosch. Wir folgten dazu weiter der R43, die zunächst durch das Landesinnere, kurz vor Hermanus aber wieder ans Meer zurückführte. In Hermanus, dem wohl beliebtesten Ort zur Walbeobachtung, schauten wir uns von verschiedenen Aussichtspunkten die Küste an. Der Ort selbst war sehr touristisch und wir machten uns alsbald wieder auf den Weg. Kurz vor der Botrivier Lagoon führt die R43 diese umfahrend wieder ins Landesinnere, wo sie schon bald auf die R44 trifft, der wir nach links folgten. Durch das Städtchen Kleinmond hindurch erreichten wir kurz darauf den Küstenort Betty´s Bay. Und der ist sehr bekannt für seine Pinguinkolonie am Stony Point Nature Reserve, wo Brillenpinguine in freier Wildbahn beobachtet werden können. Die Anfahrt ist gut beschildert. Man kann die Tafeln mit abgebildeten Pingus gar nicht übersehen. Am Parkplatz ist direkt ein Restaurant vorhanden, was uns gleich zeigte, dass es sich hier um einen stark frequentierten Ort handelte. Selbst in dieser absoluten Nebensaison waren viele Leute unterwegs. So machten auch wir uns auf den Weg den schön angelegten Plankenweg zu gehen. Schon bald kamen wir ans Kassenhäuschen und entrichteten unsere Obolus. Der Weg durch die Kolonie ist wunderschön und unzählige der possierlichen Tiere können aus der Nähe beobachtet werden. Neben den Brillenpinguinen gibt es hier auch Nistplätze von drei gefährdeten Kormoranarten. Die nisten eher weiter entfernt auf und zwischen den großen Felsen direkt am Meer. Aus der Nähe konnten wir aber zwei junge Kapkormorane anschauen, die sie sehr fotogen direkt neben dem Plankenweg niedergelassen hatten. Wir ließen uns Zeit und beobachteten interessiert die außergewöhnlichen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Da die Stege auf Stelzen angelegt sind, können die Tiere vom Meer ungestört in ihre kleinen Höhlen am Hang und zurück watscheln.
Ab dem kleinen Ort Rooi-Els führt die R44 an der Küste entlang bis nach Gordons Bay. Meist am Berghang entlang, mit tollen Blicken auf schroffe und wilde Küsten, sowie auf Buchten mit tollen Sandstränden. Häufig vorhandene Parkbuchten ermöglichen den ungestörten Blick auf diese sehenswerte Küste oder die Surfer, die unten mit den Wellen kämpften. Dieser Streckenabschnitt ist wirklich traumhaft schön und erinnert ein wenig an den Highway No. 1, genannt Big Sur in Kalifornien.
Heute gesichtete Tiere u.a.:
Brillenpinguin, Kapkormoran.