Freitag, 24.05.2013
Kultur stand heute auf dem Programm. Nach einer längeren Fahrt am Erongo-Gebirge und am Brandberg – dem höchsten Berg Namibias - vorbei, steuerten wir auf die Weltkulturerbestätte Twyfelfontein zu. Die gleichnamige Lodge erreichten wir am frühen Nachmittag. Die Lodge war wunderschön an den felsigen Berghang angeschmiegt. Ein kleiner Pool mit Wasserfall und eine riesige Lapa (Terrasse) mit Bar und Restaurant machten das Haupthaus zu einem Schmuckstück. Die kleinen Chalets lagen daneben am Hang entlang verteilt. Dem äußeren Eindruck widersprechend war unser Zimmer nicht ganz so toll wie wir es erwartet hätten, aber trotzdem noch o.k. Wahrscheinlich waren wir von den vorherigen Unterkünften ein wenig verwöhnt. Sogleich machten wir uns auf nach Twyfelfontein, das nur wenige Kilometer entfernt lag. Am Parkplatz wurden wir freundlich vom Parkwächter empfangen und auf notwendige Kopfbedeckung und Wasservorrat hingewiesen. Einen Pfad entlang gingen wir zum Eingangshäuschen, wo wir sofort mit zwei Neukaledoniern in einer Gruppe und einer Führerin mit unaussprechlichem Namen auf den Weg gingen. Wie wir in Vorberichten schon gelesen hatten machte die Führerin einen eher gelangweilten Eindruck. Erst ein paar Nachfragen unsererseits ließen sie ein wenig lockerer werden, was am Ende sogar dazu führte, dass wir uns auf Nachfrage noch die „Twyfelfontein“, also die namengebende Quelle, anschauen durften. Und das obwohl diese ausdrücklich nicht auf dieser Tour eingeplant war. Mit ein wenig Trinkgeld geht in Afrika alles! Wir besichtigten also einige tausende Jahre alte Felsgravuren der früheren Buschmänner. Laut Reiseführer ist man sich bis heute nicht klar darüber, welche Stämme sich hier verewigt haben. Vielleicht waren es auch mehrere, so z.B. die San oder die Herero. Die riesigen Felsbrocken durch die wir wanderten waren prädestiniert für die frühen Künstler, hatten sie doch fast alle glatte Flächen, nachdem sie vom Berg abgespalten wurden. Es wehte kein Lüftchen und die Sonne brannte unerbittlich auf uns herab. Wir waren schnell durchgeschwitzt und die Führerin atmete nach Aufstiegen seltsamer Weise am schwersten, obwohl sie den Job jeden Tag machte. Trotz der Plackerei war es eine schöne kulturelle und landschaftliche Abwechslung.
Wir fuhren dann noch zu den wenige Kilometer entfernten Organ Pipes, einer Felsformation, die in Jahrmillionen Orgelpfeifen ähnelnde Gebilde geformt hatte und zum Verbrannten Berg, einem kleinen Abschnitt, der tatsächlich so aussah, als hätte hier vor kurzem ein Feuer gewütet. Einen großen Applaus erhielten diese beiden Attraktionen von uns nicht und wir sahen zu, schnell zurück in unsere Lodge und dort auf die große Lapa an die Bar zu kommen. Dort genossen wir unsere Drinks und die tolle Aussicht. Auf dem künstlichen Wasserfall tummelten sich diverse Vögel, auf den Felsen kletterten Klippschliefer und Eidechsen herum und plötzlich hatten wir auch noch völlig unerwartet die erste Begegnung mit Elefanten. Ein Traum wurde wahr, diese großen, mächtigen und schweren Tiere einmal in freier Wildbahn beobachten zu können. Dass wir auf der Reise viele sehen würden war klar, doch in Twyfelfontein hatten wir noch nicht mit ihnen gerechnet. Umso schöner war das Erlebnis.
Am Abend gab es dann erstmals ein Buffet zum Abendessen. Wir waren darüber sehr froh, denn die Auswahl und die Qualität des Essens waren überragend. So aßen wir uns für einmal so richtig satt an Oryx, Rind und Schwein sowie diversen Beilagen. Diesbzgl. können wir die Twyfelfontein Lodge uneingeschränkt empfehlen.