Reisebericht Mudumu Nationalpark


Freitag, 31.05.2013

 

Für kurze Zeit mussten wir heute den Okavango wieder verlassen, an dessen Delta wir aber in Kürze zurückkehren würden. Heute durchquerten wir den Caprivi-Strip auf recht langweiliger Fahrt. Viele Kilometer zog sich die Durchgangsstraße kerzengerade dahin. Man hätte eine Lenkradsperre einbauen und den Tempomat anschalten können. Nach etwa 200 km war der Abzweig nach Süden zur C48 erreicht. Hier tankten wir auf und fuhren Richtung der Kwando Lodge, unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Wir kamen früh dort an und konnten trotzdem schon einchecken. Wie überall war die Lodge jetzt in der Nebensaison alles andere als ausgebucht. Wir verstauten nur kurz unsere Sachen in dem abenteuerlichen Chalet über dem Wasser des Kwando Flusses. Außer zwei Energiesparlampen gab es in dem offenen, einfach gehaltenen Chalet keine Elektrizität. Wieder ging das Bad nach hinten raus und war nur von einfachen Holzstangen eingesäumt. Spannend und abenteuerlich.

Sogleich machten wir uns auf den Weg in den Mudumu Nationalpark. Der war gar nicht so leicht zu finden und auch die nur wenigen Worte im Reiseführer halfen nur bedingt weiter. Letztlich fanden wir doch noch den Abzweig zur Ranger Station, wo wir bei einer sehr gelangweilten Dame unsere üblichen 90 N$ abdrückten und einen schon hundertfach kopierten schlechten Plan des Parks, sowie einige Erläuterungen zu den sinnvollsten Strecken erhielten. Dass wir nach wenigen hundert Metern bereits im Tiefsand stecken bleiben würden, hatte die Dame leider nicht erwähnt. Als wir uns gedanklich schon mit dem Ausbuddeln der Reifen abgefunden hatten, schaffte es der Wagen mit eingeschaltetem Untersetzungsgetriebe doch noch sich ganz langsam herauszuarbeiten. Hochtourig im ersten Gang schafften wir die Passage, der noch viele ähnliche folgen sollten. Allerdings waren wir jetzt gewarnt und aktivierten das Untersetzungsgetriebe rechtzeitig vorher um diesmal immer im zweiten oder dritten Gang mit etwas Anlauf in den Sand zu fahren. Machte Spaß, war aber immer auch etwas aufregend. Wie sich herausstellen sollte wurde die Landschaft immer traumhafter. Wir fuhren immer am in viele Seitenarme verzweigten Kwando River entlang. Manchmal nur einen Meter neben dem Ufer. Wir sahen viele Tiere und als Highlight eine ganze Horde von Geiern. Es waren darunter zwei verschiedene Arten. Unglaublich wie groß diese Vögel sind, wenn sie von uns aufgeschreckt abhoben und ihre gesamte Flügel-Spannweite präsentierten. Auch einige weitere neue Vogelarten kamen uns vor die Linsen. Auf dem Rückweg sahen wir auch die bisher mit Abstand größte Elefantenherde. Geschätzte 50 Tiere dürften es gewesen sein, die sich leider etwas in der Ferne tummelten. Wir fuhren durch hohes vertrocknetes Gras, mitten durch den Busch und hatten immer wieder traumhafte Blicke auf die typisch afrikanische Landschaft. Dieser Park war bislang der kleinste und schönste. Hierhin verschlägt es kaum einen Touristen, der nicht bereit ist von der Hauptroute abzuweichen. Wir waren froh es getan zu haben. Vor allem als wir ohne stecken zu bleiben wieder heil an der Lodge ankamen. Würden wir nochmals hierher reisen, wir würden definitiv eine ganzen Tag mehr für den Mudumu einplanen. Das ist die pure Wildnis.


Samstag, 01.06.2013

 

Nach mehreren Erkundigungen über den für heute geplanten Mamili Nationalpark entschieden wir nach langen Überlegungen diesen Park nicht zu besuchen. Nachdem wir schon im Mudumu gestern einige Probleme im Sand hatten und der Mamili in dieser Hinsicht noch viel extremer sein soll und zudem auch noch viele sumpfige Abschnitte besitzt, wollten wir das Risiko nicht eingehen. Im Reiseführer heißt es, „so manches Auto musste schon aufgegeben werden.“ Auch unsere Rückfragen beim Lodge-Manager ergaben keine befriedigenden Auskünfte. zudem wäre die Anfahrt etwa 40 Kilometer weiter gewesen als der Mudumu Nationalpark. So machten wir uns einen ruhigen Vormittag, konnten in der Lounge mal wieder kostenlos ins allerdings langsame Internet bearbeiteten unsere Berichte, Filme und Bilder. Anschließend genossen wir die Sonne am kleinen Pool.