Reisebericht Mahango Game Reserve


Mittwoch, 29.05.2013

 

Ein langer Fahrtag stand uns heute bevor. Über Tsumeb und Grootfontain, dort hoben wir wieder mal problemlos Geld am Automaten ab, fuhren wir Richtung Nordosten und erreichten Rundu. Rundu ist die zweitgrößte Stadt Namibias und entsprechend groß war dort das Treiben auf den Straßen und beim Auftanken an der Tankstelle. Im Supermarkt gingen wir die Bier- und Wasservorräte auffüllen. Schnell wollten wir wieder raus in die Einsamkeit der namibischen Landschaften. Nach Rundu fuhren wir in den schmalen Caprivi Strip ein und folgten der schnurgeraden Straße. Einzig die unzähligen kleinen Dörfer und die Menschen, die an der Straße auf und ab liefen, brachten Abwechslung. Die kleinen Kinder winkten immer voller Elan zurück, aber nur wenn wir den ersten Schritt machten. Ältere Menschen beachteten uns gar nicht. Bei Divundu gab es eine stationäre Polizeikontrolle und einige Daten wurden in die bereits erwähnten „überaus wichtigen" namibischen Listen eingetragen. Dort bogen wir auch nach Süden in Richtung unserer nächsten Unterkunft, der Nunda Lodge, ab. Auf dieser Straße würde man auch zur botswanischen Grenze kommen. Kurz darauf sahen wir auf der linken Seite erstmals den Okavango. Die Nunda Lodge war traumhaft an dessen Ufer gelegen. Unser offenes Chalet lag direkt am Wasser und wir konnten abends die Hippos (Nilpferde) beobachten. Die behäbig und harmlos wirkenden Tiere gehören zu den für den Menschen gefährlichsten Afrikas. Auf der großen Terrasse der Lodge gingen wir dann ein Bierchen trinken und schrieben in der langsam tiefer sinkenden Sonne unsere Postkarten.

Unser Chalet war bemerkenswert. Der Eingang ging direkt über die kleine Terrasse ins Schlafzimmer. Von dort gingen wir durch eine Tür ins komplett offene Bad. Eine Dusche kam von der Decke und wir konnten beim Duschen gleichzeitig das Treiben auf dem Fluss beobachten. Eine freistehende Badewanne komplettierte alles. Natürlich hatten auch alle möglichen Tierchen theoretisch freien Zutritt zu allen Bereichen und nachts wurde es verdammt kalt. Aber hinter dem großen Mosquitonetz fühlten wir uns sicher. Und außer den überall vorkommenden, meist hoch an der Wand klebenden und völlig harmlosen Radspinnen hatten wir keinerlei ungebetenen Besuch.


Donnerstag, 30.05.2013

 

Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns auf das Mahango Game Reserve zu erkunden. Nach entrichten der üblichen 90 N$ gab es nur zwei Routen, eine am Fluss entlang, eine in den Busch. Wir nahmen erst die am Fluss und ließen uns richtig viel Zeit. Im Schritttempo entdeckten wir so auch einige Tiere, die wir sonst vielleicht nicht gesehen hätten. Rappenantilopen mit riesigen nach hinten gebogenen Hörnern, Pferdeantilopen, Paviane, Schreiseeadler und einige weitere Vogelarten. Die Fahrt war richtig schön und entspannt. Die andere Route in den Busch hingegen verlief dann eher ernüchternd. Das anvisierte Wasserloch war verwaist, bis auf ein paar Perlhühner. Zurück in der Nunda Lodge machten wir uns einen chilligen Nachmittag am schönen Pool und ließen uns in Gedanken an die in Deutschland herrschenden 8 Grad ordentlich in der Sonne brutzeln.