Zuletzt war es sehr ruhig um uns geworden. Coronabedingt ist unser liebstes Hobby "Reisen" nicht mehr sinnvoll durchführbar oder gar unmöglich gewesen. Deshalb freuten wir uns um so mehr endlich einen zweiwöchigen Urlaub zu verbringen. Am 18.12.2021 packten wir unser Wohnmobil und machten uns auf den Weg zu guten Freunden in der Nähe von Rosenheim. Nach einem schönen Abend mit Glühwein am Simssee überquerten wir am nächsten Tag den Brenner und übernachteten auf dem Parkplatz einer Winzerei kurz vor Brixen, die wir in der App Park4Night gefunden hatten. Dort sollte es nach der Beschreibung auch Abendessen geben, doch die Hausherrin konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für die Gäste kochen. Schade, aber wir hatten ja genügend eigenen Proviant dabei. Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst zu einem großen Supermarkt in Brixen, bevor wir uns auf die letzte kurze Etappe Richtung Ziel begaben. Mit unserem Granduca bezogen wir am 20.12. unseren Platz beim www.camping-seiseralm.com, der direkt unterhalb der massiven Wand des Schlern liegt. Wir waren auf dem großen, terrassenartig angelegten Platz das dritte Wohnmobil und suchten uns den schönsten Stellplatz aus. Der Blick auf den Schlern war überwältigend und in die Gegenrichtung konnten wir endlos über Täler in die Ferne blicken.
Gleich am nächsten Vormittag unternahmen wir eine kurze Wanderung zum Völser Weiher, der oberhalb der Hauptstraße im Wald unterhalb des Schlern liegt. Die Strecke ansich wäre kein Problem gewesen, doch die teilweise steileren Passagen waren derart vereist, dass ein Fortkommen echt schwierig war. Letztlich hangelten wir uns irgendwie doch nach oben und wurden mit einem herrlichen Rundgang um den See belohnt. Laila war voll in ihrem Element und hatte viel Spaß mit Stöcken aller Größen. Sie liebt den Schnee und kam gar nicht mehr aus dem Schnüffeln heraus. Im Sommer ist hier wohl deutlich mehr los, da der Völser Weiher ein beliebter Badesee ist.
Als der Wetterbericht blauen Himmel versprach, waren wir uns schnell einig mit der Gondel auf die Seiser Alm zu fahren. Sie ist die größte Hochalm Europas und misst stolze 56 qkm. Eingebettet zwischen die Bergspitzen der Dolomiten ist ihre Lage einzigartig. Für Laila mussten wir für die kurze Fahrt mit dem Bus zur Gondelstation bei Seis ein Ticket lösen und zudem vorher schon einen Maulkorb kaufen. Dieser ist in Italien für alle Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Nach kurzer Gewöhnung und ein paar Leckerlis akzeptierte unsere Schöne den Maulkorb. Und nach kurzem Zögern betrat sie dann auch die sich langsam bewegende Gondel freiwillig. Was für ein mutiger Hund ;-)
Wir wanderten von der Bergstation der Gondel aus nach links und den Puflatsch hinauf. Es gibt hier oben überall ausgeschilderte Wege für Fußgänger, so dass man den Skifahrern, Langläufern und Rodlern nicht in die Quere kommt. Der Weg stieg teilweise sehr steil an, doch das Weizen auf der Almhütte oben und der wunderschöne Blick über die Alm entschädigten für die Anstrengung. Am 31.12.2021 besuchten wir bei erneut wolkenlosem Himmel die Seiser Alm nochmals. Dabei wendeten wir uns jedoch nach rechts den Skihang hinauf. Laila hatte eine Menge Spaß im Tiefschnee und auch hier wurden wir mit leckerem Essen an der Bergstation verwöhnt. Die Seiser Alm zu besuchen ist unbedingt empfehlenswert, auch wenn man kein Skifahrer oder Langläufer ist.
Den Besuch von Bozen, der Landeshauptstadt Südtirols hatten wir uns fest vorgenommen. Unser Gratis-Touristenticket galt auch für die überregionalen Busse, so dass wir bequem von der direkt oberhalb des Campingplatzes liegenden Bushaltestelle direkt ins Tal fahren konnten. Für Laila war erneut ein Ticket direkt beim Busfahrer zu lösen. Vom Busbahnhof sind es nur wenige hundert Meter bis zur Innenstadt und den beschaulichen Gassen. Tolle Gebäude und Geschäfte säumen die Straßen und ein Markt mit allerlei Leckereien war ebenfalls zu finden. Wir deckten uns in einem Feinkostladen mit Tiroler Speck und Salami ein und besuchten zudem den hier stattfindenden Weihnachtsmarkt. Beim Einlass wurden unser Impfstatus gescannt. Auffallend viele Menschen hielten sich an die hier geltende Mundschutzpflicht auch im Freien. Auf dem Weihnachtsmarkt gab es sehr leckeren Glühwein und einige Stände. Wenn man wie wir keine Museen besuchen möchte, reicht aus unserer Sicht ein halber Tag zur Erkundung der Stadt mit etwa 107.000 Einwohnern leicht aus.
Im unteren Eisacktal liegen einige beschauliche Orte, eines davon ist Völs am Schlern. Wir suchten uns eine kleine Wanderrunde rund um Völs aus und schlenderten diese entlang. Mit dem Bus sind es vom Campingplatz nur 5 Minuten bis hierhin. Tolle Blicke, unter anderem auf das Schloss Prösels auf der anderen Talseite und über die Gemeinde waren die Ausbeute. Auch im Ortskern fand ein kleiner Weihnachtsmarkt statt, dem wir natürlich einen Besuch abstatteten. Selbstverständlich mussten wir auch hier die Qualität des Glühweins testen.
Eine weitere Wanderung begann ebenfalls in Völs am Schlern. Sie verlief aber entlang der schlernnahen Seite in Richtung des Schloss Prösels. Auf einer sehr malerischen Strecke bei schönstem blauen Himmel liefen wir entlang der Weinreben, über kleine romantische Pfade und über Wiesen. Laila konnte die meiste Zeit von der Leine gelassen werden, da wir kaum jemandem begegneten. Ein Bierchen für die Pause hatten wir dabei. Zum Ende zweigten wir auf die Umser Runde ab und zurück in Richtung Völs. In Ums kehrten wir zu leckeren Schlutzkrapfen ein. Ein insgesamt überaus lohnenswerter Ausflug durch die Weinberge rund um Völs am Schlern.