Schlappe 20 Jahre liegen zwischen diesen beiden Bescheiden! Ich bin wirklich froh, dass ich Ulli vor einigen Jahren schmackhaft machen konnte auch Handballtrainerin zu werden. Sie begann als Co-Trainerin in meinem Landesstützpunkt des Bayerischen Handballverbandes und machte dort von Anfang an einen tollen Job. Als Spielerin mit hochklassiger Erfahrung in verschiedenen Mannschaften der 2. und 3. Bundesliga, brachte sie viel eigenen Handballverstand mit. Die theoretischen Grundlagen erlernte sie dann im Zuge des Erwerbs der C-Lizenz vor 2 Jahren. Diese schloss sie bereits mit einem hervorragenden Ergebnis von jeweils einer Eins im schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung, sowie einer Zwei im praktischen Teil ab. Als wir zusammen die HG Zirndorf in der Bayernliga übernahmen und gleich im ersten Jahr neben dem Gewinn des Bayernpokals auch den Meistertitel und damit verbundenen Aufstieg in die 3. Bundesliga schafften, brachte sie sich als meine Co-Trainerin sehr gut ein und erlernte auch, was es bedeutet eine Vereinsmannschaft zu trainieren. Ein Jahr später übernahm sie mit dem TSV Röthenbach in der Landesliga erstmals eine Mannschaft ganz alleine. Es verdient Respekt, wie sie das in der Landesliga nicht konkurrenzfähige Team ständig besser zu machen versuchte und sich trotz der vielen Niederlagen immer motiviert zeigte. Man konnte trotz des fehlenden sportlichen Erfolges ihre Handschrift und deutliche Leistungszuwächse ihrer Mannschaft erkennen. Seit dieser Saison nun wechselte sie zum TV Erlangen/Bruck, oder besser den Brooklyn United Ladies, in die Bezirksoberliga Ostbayern, wo sie eine größtenteils junge und wissbegierige Mannschaft übernahm. Gleichzeitig begann Ulli mit den Ausbildungslehrgängen zum Erwerb der B-Trainer-Lizenz. Ich ziehe meinen Hut, was sie innerhalb nur einer, aus unterschiedlichen Gründen nicht einfachen, Vorbereitung aus der Mannschaft gemacht hat. Die laufende Saison steht kurz vor der Weihnachtspause und Brooklyn steht mit 12:6 Punkten auf einem hervorragenden 4. Tabellenplatz. Dabei wurden sogar noch zwei unnötige Punkte bei zwei Unentschieden liegen gelassen. Aber nicht nur der in Zahlen abzulesende Erfolg ist erwähnenswert, sondern die deutlich erkennbare individuelle Entwicklung der einzelnen Spielerinnen, sowie die spielerische Weiterentwicklung des Teams im taktischen Bereich und in der Deckung.
Am 16./17. November schließlich absolvierte Ulli ihre B-Trainer-Prüfung im südbayerischen Anzing, deren Ergebnis vor einigen Tagen im Briefkasten lag. Ich habe miterlebt wieviel akribische Vorbereitungsarbeit sie investiert hat, wie sie selbst kleinste Details nachvollzogen hat und wie sie auch komplexe handballarische Vorgänge nicht nur auswendig gelernt, sonder auch verstanden hat. Das verdiente Ergebnis kann man dem Bescheid entnehmen. Eine Zwei im schriftlichen Teil (und das auch nur auf Grund eines Leichtsinnsfehlers) und jeweils eine Eins im mündlichen und vor allem im praktischen Teil sind herausragend. Wobei sie für die praktische Prüfung ein aus meiner Sicht diffiziles und schwieriges Thema bekommen hatte.
Ulli tritt damit in meine Fußstapfen, wenn ich auch den einen Einser mehr beanspruchen kann ;-) Ich bin stolz auf meine tolle, fachlich sattelfeste, emphatische, hochmotivierte und erfolgreiche B-Trainerin und wünsche ihr für ihre weitere Trainerlaufbahn den größten Erfolg. Glückwunsch liebe Ulli.